Geographie


Innenstadt
Gibt es nicht. Punkt. Das Innere des Rings ist für diese Bezeichnung viel zu groß und es gibt in ihm nichts, was so etwas wie einen wirklich bemerkenswerten und so zu bezeichnenden Flecken Erde darstellen könnte. Sämtliche Versuche, eine Art Zentrum zu etablieren, sind kläglich an der Sturheit der Berliner gescheitert. Ihr denkt euch vielleicht: “Aber da ist doch der Potsdamer Platz!” Nein, dahin würde sich kein Berliner freiwillig begeben, wozu auch?

Kieze
Man enttarnt sich sofort als Außenstehender, wenn man wissen will, in welchem Bezirk denn ein soeben kennengelernter Berliner lebt. Denn die, die länger in dieser Stadt heimisch sind, definieren sich über wesentlich kleinere Einheiten: Ihre Kieze. Das sind Regionen, die sich um einen zentralen Platz anordnen oder zwischen den mehrspurigen Straßen liegen. Solange man auf Kopfsteinpflaster bleibt, kann man sich nicht aus dem jeweiligen Kiez heraus verirren. Wer nicht unbedingt muss, verlässt diese kleinen Einheiten nicht. Das dürfte erklären, warum die Berliner beispielsweise nahezu nie in jene Clubs, in denen der Rest des Landes gern feiern würde.

Ring
Früher teilte die Mauer die Stadt, heute ist es der Ring. Das, was Auswertige sich unter Berlin vorstellen und wo alle Neuankömmlinge hinwollen, liegt innerhalb des S-Bahn-Kreises, der sich um die Stadt zieht. Auf die andere Seite verschlägt es sie nur, wenn sie an die Freie Universität oder im Sommer an Wann- oder Müggelsee wollen. Draußen wohnen hingegen die meisten gebürtigen Berliner, die sich wiederum selten ins Innere vorwagen. Denn sie schauen fast mit den gleichen Augen auf den Innenbereich, wie der Rest des Landes.

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