Der Wahlkampf ist in Berlin im Grunde schon längst losgegangen. Jetzt werden gerade die Formalien geklärt. Bemerkenswert ist dabei die Chuzpe, mit der die CDU startet. Der bisherige Innensenator Frank Henkel wird als Spitzenkandidat ins Rennen geschickt.
“Wir haben ein klares Ziel: Wir wollen als stärkste politische Kraft mit Frank Henkel an der Spitze Regierungsverantwortung übernehmen”, sagte der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai Wegner. (RBB)
Da stellt sich dann schon die Frage, ob die Partei noch weiter von der Realität entfernt ist, als man ohnehin annimmt, oder das gesamte andere Personal noch schlechter ist. Mein Tipp: Beides! Denn wenn man sich einige Tage zurückerinnert:
Nur noch jeder vierte Befragte (26 Prozent) ist mit Henkel zufrieden oder sehr zufrieden. Während aber bei Müller der Anteil der positiven Bewertungen die negativen deutlich überschreitet, wird Henkel von 43 Prozent der Berliner schlecht eingeschätzt. Besonders besorgniserregend für den CDU-Politiker: Die eigenen Wähler haben vom Sozialdemokraten Müller eine höhere Meinung als von ihrem eigenen Landesvorsitzenden. (Berliner Morgenpost)
Es ist daher ratsam, die strategischen Popcorn-Reserven schon einmal aufzustocken.
Immer wieder sieht man Besucher verzweifelt nach dem Haus suchen, das zu der ihnen mitgegebenen Adresse passt. Denn wer in Berlin vor der Hausnummer 5 steht, aber zur 176 möchte, kann von seinem Ziel einige Kilometer oder auch nur einen Wechsel der Straßen-Seite weit entfernt sein. Das kommt ganz darauf an, ob man gerade Glück hat oder nicht. Ein System sucht meist man vergebens und die Berliner Zeitung erklärt, warum die Nummern mal im Zickzack und mal als Hufeisen verlaufen.
Zuerst denkt man, dies sei die Tat eines Blödsinnigen; allein, so mannigfaltige Arten, Verwirrung und Unheil anzurichten, wäre ein Blödsinniger nicht imstande, sich auszudenken.“ (Mark Twain, 1892, nach einem Berlin-Besuch)